Ich komme die Treppe in der Schule hoch. Gute Laune, weniger Gewicht als gestern, gleich bei meinem Lieblingslehrer- alles toll. Ich laufe in den Flur. Ich gehe in Gedanken nochmal alles für den Test durch. Dann schaue ich mich um. Da steht er- Ma. Sein Blick gesenkt, ein bisschen rot im Gesicht und seine schönen Augen, die sonst so glänzen, starren ins Leere. Irgendwann kommen L. und M. Direkt berichte ich L. meine Entdeckung, M. bekommt nicht viel mit, sie hat nichts mit ihm zu tun. Im Raum stehen L. und ich unsicher da. Alibi-mäßig gehe ich zu Ma. und nehme ihn in den Arm, lange in den Arm, ich flüster' ihm ein paar Dinge ins Ohr. Dinge wie: "Es wird, mein Lieber." "Ich hab' Dich lieb'." und dann rutsche mir etwas raus, was ich als vergebenes Mädchen nicht hätte sagen dürfen: "Komm zu mir wenn etwas ist, Darling." Er hielt mich fest. Er lächelte, so süß, wie er es immer tut. Ich hoffte, er hatte die letzte Bemerkung nicht gehört, denn nach dem "Komm zu mir..." Antwortete er schon mit einem "Ja gerne, Danke, D." Nach dem letzten Satz wendete ich mich von ihm ab und löste mich aus der Umarmung, es kam mir vor, als würde er seine Arme noch einen Moment so halten. Es tat mir weh und unendlich leid. Zum Glück kam dann Herr B. Ansonsten wäre ich zurück zu Ma. gegangen und hätte ihn wieder in die Arme geschlossen. Den Test zu schreiben war unmöglich. Ma. saß einen Platz weiter neben mir. Mir kamen Tränen. Meine Gedanken kreisten um die Gegensätze, seine strahlenden Augen, die heute nur in die Leere zu schauen schienen; seine schönen Haare, die heute einfach platt herunter lagen. Es war so schrecklich. In Sport dann wie immer die gute Miene aufgelegt. Zwischendurch immer wieder durch die Trennwand geguckt, zu Ma. eben. Ich stellte mir Fragen, "Wie geht es ihm gerade?" "Stellt er so wie ich eine Maske auf?" "Sollte ich nochmal mit ihm reden?" Ich ging zwei Minuten herum, während ich meinen Dutt richtete. In Mathe habe ich gemeinsam mit Jo. die Aufgaben mit Ma. bearbeitet. Er hat einmal gelacht, aber es war gequält. Nach der Stunde nahm ich ihn nochmal fest in den Arm. Auf dem Weg zum Fahrradständer sah ich ihn aus der Ferne. Ich holte schnell auf, um ihn noch zu erwischen, bevor er nach Hause fährt. Ich schaffte es. Er lächelte mich an: "Tschüss D. Danke für alles. Bis morgen!" Wieder stiegen mir Tränen in die Augen. | Li. hat ihn eiskalt verarscht. Sie wusste genau, dass sie niemals Gefühle für ihn haben wird, weil sie auf 'nen anderen steht. So eine Schl***e, 'schuldigung, hat Ma. einfach nicht verdient.
Ma. ist etwas besonderes. Er ist so schüchtern, was ihn unendlich süß macht. Sein Lachen steckt jeden an. Er ist immer gut drauf gewesen. Man kann ihm alles erzählen. Er sagt niemals etwas gegen andere. Er ist einer von denen, die ohne Probleme zugeben, dass sie James Blunt hören. Er ist einder von denen, mit denen man niemals Streit haben kann. Er ist einer von denen, die ihr Herz nur den Richtigen schenken. Und das wurde kaputt gemacht.
Ma.? Es tut mir leid. So etwas hast du nicht verdient. Du hast ein gutes Herz. Ich hab' Dich lieb. ♥
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